9. Mai 2018 Diskussion/Vortrag Das deutsche Jobwunder: Arbeitsmarkt und Gewerkschaften in der Krise?

Reihe: Der große Crash und seine Folgen

Information

Veranstaltungsort

Uni Hamburg, Raum S27
Von-Melle-Park 9
20146 Hamburg

Zeit

09.05.2018, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Kapitalismusanalyse, Wirtschafts- / Sozialpolitik, Westeuropa

Zugeordnete Dateien

Das deutsche Jobwunder: Arbeitsmarkt und Gewerkschaften in der Krise?
CC BY 1.0, Aleks van Sputto

Mit Camille Logeay / Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin
Die deutsche Wirtschaft hat die globale Finanzkrise nicht nur verhältnismäßig gut überstanden, sie scheint vielmehr gestärkt aus ihr hervorgegangen zu sein: die Rede ist vom „deutschen Jobwunder“, von Deutschland als „Krisengewinner“ und vom Modell Deutschland als einer Art Prototyp erfolgreicher wirtschaftlicher Entwicklung. Die Veranstaltung wirft einen kritischen Blick auf diese Erzählungen. Denn während etwa die Exportwirtschaft permanent Gewinne einfährt, ist die Lebenswelt vieler Beschäftigter nach wie vor von Abstiegsangst, Prekarität und verhältnismäßig niedrigen Löhnen geprägt. Die Ökonomin Camille Logeay geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, was es mit dem deutschen Jobwunder auf sich hat, wer davon tatsächlich profitiert und wer nicht und welche Rolle und Handlungsspielräume den Gewerkschaften in dieser Situation zukommen.


Reihe: Der große Crash und seine Folgen

Vor gut zehn Jahren, im Sommer 2007, löste das Platzen der US-Immobilienblase eine Kettenreaktion aus, die für viele Länder in eine schwerwiegende Krisensituation führte. Nicht nur Griechenland leidet bis heute unter dem „großen Crash“ und seinen finanziellen, sozialen und politischen Folgen. In vielen EU-Staaten ist die Arbeitslosigkeit nach wie vor hoch, Grundsicherungssysteme wurden aufgeweicht und Renten massiv gekürzt.
Rechte Bewegungen haben es vielerorts verstanden, diese Unsicherheiten für sich zu nutzen.
Aus der Finanz- und Wirtschaftskrise ist damit auch eine soziale und politische Krise geworden. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe sollen unterschiedliche Aspekte dieser multiplen Krisenprozesse beleuchtet und diskutiert werden: Was passierte eigentlich 2007 und wie stabil ist das Finanz- und Wirtschaftssystem heute? Warum ist die deutsche Wirtschaft verhältnismäßig stabil und erfolgreich? Was hat es mit dem „deutschen Jobwunder“ auf sich? Welche Auswirkungen haben die Krisenprozesse auf die globalisierte Staatengemeinschaft und den internationalen Handel? Sind wir auf dem Weg in eine Ära des Protektionismus? Und welche Effekte hat die Krise auf die gegenwärtigen Geschlechterverhältnisse?

Weitere Veranstaltungen der Reihe:

Donnerstag, den 17. Mai, 19:00 Uhr, Uni Hamburg
Trumps Welt: Stärkung des Finanzkapitals - Waghalsige Handelspolitik
Mit Christoph Scherrer / Professor an der Universität Kassel, Leiter des Fachbereichs „Globalisierung und Politik“

Donnerstag, 24. Mai, 19:00 Uhr, Uni Hamburg
Geschlechterverhältnisse in der Krise. Ein feministischer Blick auf die Krise und ihre staatliche Bearbeitung. Mit Alexandra Scheele, Professorin für Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Universität Bielefeld

In Kooperation mit dem AK Plurale Ökonomik Hamburg

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

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