25. Oktober 2017 Diskussion/Vortrag Digitaler Kapitalismus: Potentiale und Konfliktlinien

Industrie 4.0-Arbeit 4.0- Gesellschaft 4.0 3/4

Information

Veranstaltungsort

Klub im DGB-Haus HH
Besenbinderhof 62
20097 Hamburg

Zeit

25.10.2017, 18:00 - 20:30 Uhr

Themenbereiche

Arbeit / Gewerkschaften, Kapitalismusanalyse, Wirtschafts- / Sozialpolitik, Digitaler Wandel

Zugeordnete Dateien

Mit Ralf Ptak, Volkswirt des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA) der Nordkirche und Privadozent für für Ökonomische Bildung an der Universität Köln

In dieser Veranstaltung sollen die sozioökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung in den Blick genommen werden. Bisher stehen sich in der Debatte ökonomisch determinierter, neoliberaler Fortschrittsglaube und die Angst vor der forcierten Verdrängung menschlicher Arbeit gegenüber. Gibt es es demgegenüber Optionen, um den Prozess der Digitalisierung für emanzipatorischen Fortschritt zu nutzen oder gar - wie Paul Mason in seinem Buch "Postkapitalismus" behauptet - darüber das Ende des Kapitalismus einzuläuten?


Mit dem Begriff Industrie 4.0 soll eine gesellschaftliche Entwicklung ausgehend vom Sektor der Produktion beschrieben werden, die tiefgreifende Veränderungen des Arbeitens und Lebens in den Metropolen der kapitalistischen Welt mit sich bringt.
Neben der kritischen Klärung des Begriffs Industrie 4.0, der eine neue Epoche in der industriellen  Entwicklung nach der 1. industriellen Revolution, dem Fordismus und dem Einzug der Digitalisierung beschreibt, ist die neue Qualität dieser Entwicklung in der industriellen Fertigung und im Dienstleistungssektor zu erfassen.
Roboterisierung nicht nur in der Produktion, sondern auch im Alltagsleben durch sich selbst steuernde Fahrzeuge, das Internet der Dinge und die totale Erfassung aller persönlichen Daten können das Leben  von Grund auf verändern.
Ist mit Industrie 4.0 ein neuer Produktivitätsschub möglich, der die Wachstumsschwäche und den Krisenmodus des entwickelten Kapitalismus überwinden kann und dem Bereich der industriellen Produktion gegenüber der „Dienstleistungsgesellschaft“ wieder einen höheren Stellenwert einräumt?
Bietet ein möglicher neuer Schub der Produktivitätsentwicklung Chancen, die Arbeitsbelastung für die  Beschäftigten zu reduzieren und Arbeitszeitverkürzungen zu realisieren?
Entstehen neue Formen von (prekärer) Arbeit (Crowdworking), wird alte Arbeit weg-rationalisiert und bestehende entgrenzt? Welche Folgen hat das für qualifizierte und unqualifizierte Arbeit  und wie reagieren Gewerkschaften darauf?


Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.

 

Standort