Nachricht | Dialogforum zur Politischen Bildung in Hamburg

Die Stiftung beteiligt sich an der Initiatiative politischer Bildungsträger.

Die im Verein Weiterbildung Hamburg e.V. organisierten Träger der politischen Bildung haben mit Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft im Rahmen eines Dialogforums aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der politischen Bildung in Hamburg diskutiert. Grundlage des Fachgesprächs war ein Positionspapier, das die Bildungseinrichtungen aller politischen Lager gemeinsam verfasst und an Politik und Verwaltung gerichtet hatten. Darin wird die Forderung erhoben, die politische Bildung in Hamburg zu stärken, durch

  • eine ausdrückliche politische Anerkennung und Unterstützung
  • praxisnahe rechtliche Rahmenbedingungen und Richtlinien
  • ausreichende Ressourcen für die Entwicklung und Bereithaltung geeigneter Formate und Angebote

"Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse des zurückliegenden Jahres (Flüchtlinge, terroristische Anschläge, Landtagswahlen, Brexit, US-Wahl) hatten zahlreiche Schockwellen ausgelöst und Fragen zum Fortbestand unserer offenen Gesellschaft und freiheitlichen Demokratie aufgeworfen. Es waren Brüche deutlich geworden, die mitten durch unsere Gesellschaft verlaufen. Ebenso strahlen Entwicklungen in unseren europäischen Nachbarländern (Polen, Ungarn, Österreich) und in der Türkei auf uns aus." so Rüdiger Winter, Vorstandsmitglied bei Weiterbildung Hamburg.
Die Initiative traf bei den Abgeordneten der Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Linke und FDP auf offene Ohren, die auch politische Unterstützung signalisierten. Das Thema wird fortgesetzt werden, da es bislang nicht zu substantiellen Veränderungen gekommen ist.
Auch die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg beteiligt sich an dieser Initiative der Träger politischer Bildung. Die Gefahren, die von einer zunehmenden Erosion der dünnen zivilisatorischen Firnis der bürgerlichen Gesellschaft ausgehen, bestimmen auch unser Angebot politischer Bidlung. Es sind nicht nur die Wahlerfolge der AfD, sondern das in zahlreichen Studien (wie beispielsweise die 'Leipziger Mitte-Studie') beobachtete Anwachsen der Befürwortung einer antidemokratischen, autoritären Politik und die zunehmende Gewaltbereitschaft und -akzeptanz, die eine Herausfordung auch für demokratisch-sozialistische Bildungseinrichtungen darstellen.

Weitere Informationen bei Meinhard Meuche-Mäker | meuchemaeker@rosalux.de | Tel. 040 28003705