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15. Dezember 2020 Seminar Wahrheit, Demokratie, Öffentlichkeit

Teil des interdisziplinären Kolloquiums im Wintersemester 20/21

Information

Veranstaltungsort

Online

Zeit

15.12.2020, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Gesellschaftstheorie

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Wahrheit, Demokratie, Öffentlichkeit

Ein neuer Strukturwandel in der Öffentlichkeit?
 
In der Öffentlichkeit erkennen, definieren und ordnen Gesellschaften ihre Probleme hinsichtlich ihrer Relevanz und Lösbarkeit. Als zwischen Zivilgesellschaft und Parlament vermittelnder Sphäre und allgemeinverbindlicher Sozialisationsinstanz kommt ihr hiermit eine zentrale Bedeutung für die politische Ordnungsbildung zu. Die Entwicklungsdynamiken in diesem Bereich hat Jürgen Habermas in seinem Anfang der 1960er Jahre erschienenen Buch zum ‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘ untersucht. Oskar Negt und Alexander Kluge konterten es mit ihrer Untersuchung „Öffentlichkeit und Erfahrung“. Das war 1972.
Unter jetzigen Bedingungen von Globalisierung, Digitalisierung und einer anhaltenden Kommodifizierung von Arbeit und Privatsphäre – so der Ausgangspunkt der geplanten Reihe – hat die Sphäre der Öffentlichkeit seitdem einen weiter anhaltenden Transformationsprozess durchlaufen. Diesen mit Blick auf ihre politischen Funktionsdynamiken zu reflektieren, ist das Interesse der geplanten Vortragsreihe. Zur Debatte steht wie so oft, inwieweit die neuen Produktivkräfte der mehr und mehr digital vorgeformten Öffentlichkeit, Fortschritt befördern oder ein Hemmschuh sind. Oder sind unter den heutigen Bedingungen, wie sich Öffentlichkeit herstellt, Aushandlungsformen über Diskurs und Argument kaum mehr möglich? Wenn doch, wie steht es um die emanzipative Dimension unserer heutigen Öffentlichkeit?

Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, in Kooperation mit der Universität Hamburg, Institut für Soziologie, Dr. Martin Seeliger. Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg

 

Hauke Brunkhorst: Wahrheit, Demokratie, Öffentlichkeit

Die moderne Demokratie ist ein Wahrheitsregime. Die Verbindung von Wahrheit und Demokratie stabilisiert Herrschaft, macht sie aber auch als Herrschaft angreifbar und kritisierbar. Das unterscheidet die moderne Demokratie von allen vergleichbaren Herrschaftsformationen der Geschichte. Der Vortrag beginnt mit der Wahrheit, dann kommt das Regime, dann gegenwärtige, globale Transformation der Öffentlichkeit durch die Entkopplung von Wahrheit und Demokratie.

Hauke Brunkhorst ist Professor für Soziologie am Philosophischen Seminar der Europa-Universität Flensburg. Er forscht zu gesellschaftlicher Entwicklung, derInstitutionensoziologie und Rechts- und Politischer Theorie. Zuletzt veröffentlichte er 2014 Das doppelte Gesicht Europas - Zwischen Kapitalismus und Demokratie, Frankfurt: Suhrkamp 2014

 

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