17. März 2020 Diskussion/Vortrag FÄLLT AUS! Kapp-Putsch vor 100 Jahren – Abwehrkämpfe auch in Hamburg

Information

Veranstaltungsort

Rieckhof
Rieckhoffstraße 12
21073 Hamburg

Zeit

17.03.2020, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Parteien- / Bewegungsgeschichte

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FÄLLT AUS! Kapp-Putsch vor 100 Jahren – Abwehrkämpfe auch in Hamburg

Aufgrund der Corona-Pandemie müssen wir diese Veranstaltung leider absagen. Wir suchen derzeit nach einem Ersatztermin, über den wir rechtzeitig auf dieser Website informieren.

Pünktlich zum 100. Jahrestag rollt Klaus Gietinger die Geschichte des Militärputsches und der Abwehrkämpfe neu auf, liefert kaum bekannte Fakten. Es ist ein ungemein wichtiges, fast vergessenes Kapitel deutscher Geschichte: Der Versailler Vertrag verlangte 1920 die Reduzierung der Reichswehr und die Auflösung der konterrevolutionären Freikorps. Die Reichsregierung musste dem nachkommen. Daraufhin putschten die Freikorps. Wolfgang Kapp, Aufsichtsrat der Deutschen Bank, rief sich zum Reichskanzler aus. Die Reichsregierung floh, kurz vorher hatten die SPD-Mitglieder ihre Namen unter einen Generalstreik-Aufruf setzen lassen. Der größte Streik, den Deutschland je gesehen hat, folgte. Zahlreiche Reichswehr-Kommandeure sympathisierten mit den Putschisten. Nach fünf Tagen mussten letztere aufgeben. Die Regierung kehrte in die Hauptstadt zurück. Inzwischen war es vor allem in den Industriegebieten Mitteldeutschlands und im Ruhrgebiet zu bewaffneten Kämpfen von Arbeitern gegen die Freikorps gekommen. Auch in Harburg, damals noch eine Stadt, die nicht zu Hamburg gehörte, gab es Abwehrkämpfe gegen den Putsch. Die wurden zurückgeschlagen. Im Pott bildete sich eine Rote Ruhrarmee aus der SPD-, USPD- und KPD-Basis und den Syndikalisten, mit bis zu 80 000 Kämpfern. Teils waren Bürgerliche beteiligt. Man wollte eine Volkswehr, die Bestrafung der Putschisten und Sozialisierung. Regierungskommissar Carl Severing (SPD) schloss mit den Arbeitern ein Abkommen, das einige Zugeständnisse machte. Aber nicht nur General von Watter, der kommandierende Militär wollte kein Abkommen. Und die Freikorps, von denen die meisten schon das Hakenkreuz auf dem Stahlhelm trugen, bekamen jetzt von der geretteten Regierung freie Hand … Zeit daran zu erinnern!

Klaus Gietinger, Historiker und Autor des soeben erschienenen Buches "1920 - Abwehrkämpfe - Rote-Ruhrarmee"
mit einem Grußwort und historischen Harburg-Bezug von Sabine Boeddinghaus; Fraktionsvorsitzende DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE Hamburg.

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