1940 wurde der aus politischen Gründen inhaftierte Fritz Bringmann in das KZ Neuengamme überstellt. Nur wenig später kam auch der SS-Mann Walter Filsinger nach Neuengamme, um dort als Blockführer Dienst zu tun. Ob sich die Beiden je begegnet sind, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass sie nach der Befreiung bzw. nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft infolge von Misshandlungen und, im anderen Fall, des Fronteinsatzes auf Unterstützung angewiesen waren.
In ihrem Buch „Keine Gerechtigkeit“ schildert Dr. Christl Wickert beider Bemühungen um Entschädigung respektive Kriegsopferversorgung und zeigt damit exemplarisch die ungleiche Versorgung von Verfolgten des NS-Regimes und NS-Tätern nach 1945 auf – eine Folge gesetzlicher Regelungen wie auch deren Auslegung durch Gerichte und Behörden, die bisweilen skandalöse Züge annahm.
Im Anschluss an die Buchvorstellung sprechen die Autorin, Prof. Dr. Detlef Garbe (ehemaliger Vorstand der SHGL) und weitere Gäste über Fritz Bringmann und seinen Kampf um Anerkennung und Entschädigung und setzen diesen in ein Verhältnis zur Nachkriegsgeschichte Filsingers und anderer NS-Täter.
Moderation: Dr. Susann Lewerenz (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
Anmeldung bis zum 9. Juli 2023 über den Online-Veranstaltungskalender der KZ-Gedenkstätte Neuengamme hier.
Eine Kooperationsverantstaltung mit der Gedenkstätte Neuengamme, der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme e.V. und dem Mahnmal St. Nikolai.
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
- Anmeldung bis 9. Juli 2023 hier.
- Bitte beachten: Aus Solidarität mit den anderen Teilnehmenden kann im Veranstaltungsraum das Tragen einer FFP2-maske nicht schaden.
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