Das Kurdische Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit - Civaka Azad und die Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg luden den Co-Vorsitzenden der Partei der demokratischen Einheit (PYD) in Syrien, Salih Muslim, zur Diskussion über die Situation in Rojava und Kobanê ein und weit mehr als fünfhundert Teilnehmende nutzen die Chance, um mit ihm und Jan van Aken, dem außenpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktion der Linkspartei, zu diskutieren.
Seit drei Monaten hat sich weltweit die Auffassung verbreitet, dass es die Kurden sind, die zum entscheidenden Bollwerk gegen die islamistischen Milizen des sog. Islamischen Staates geworden sind. Und die kleine, fast vollständig eingeschlossene Stadt Kobanê ist zum Symbol des Widerstandes geworden.
In der Diskussion, die von der Bürgerschaftsabgeordneten Cansu Özdemir moderiert wurde, wurde intensiv über die autonomen Strukturen im überwiegend kurdischen Norden Syriens diskutiert. Was kann und soll mit dem Autonomie-Projekt in Rojava erreicht werden? Welche Alternativen werden jenseits von nationalistischen, von religiös-fundamentalistischen und von patriarchalen Vorstellungen entwickelt? Wie sieht dieser "Mentalitätenwechsel" (Salih Muslim) in der Praxis aus? Wie steht es um die Befreiung der Frau, um Zwangsheiraten und den Einsatz von Kindersoldaten?
Aber auch Fragen, die sich an die politische Linke in Bewegungen und Parteien richten, wurden im Ansatz angesprochen: Wie sind die Verteidiger_innen von Kobanê zu unterstützen? Was sind die berechtigten und sinnvollen Forderungen und an wen sind sie zu adressieren? Wer kann Bündnispartner in den Auseinandersetzungen sein? Hier ist auch in Zukunft die Frage, wie heute eine kritische Solidariät aussehen kann, weiter zu diskutieren.
Nachricht | International / Transnational - Krieg / Frieden - Migration / Flucht - Westasien im Fokus Solidarität mit Rojava und Kobanê
Mehr als fünfhundert Teilnehmende besuchten Veranstaltung der RLS Hamburg mit Salih Muslim