Diskussion mit Sebastian Friedrich (Journalist, Hamburg) und Gabriel Kuhn (Gewerkschaftssekretär, Stockholm)
»Neue Klassenpolitik« entwickelte sich 2018 zum Schlagwort einer Debatte, die in der Linkspartei, über die außerparlamentarische Bewegungslinke bis zu organisierten Mieter*innen oder Arbeitskampfgruppen geführt wird - es geht dabei um Grundsätzliches. Ist die Neue Klassenpolitik dabei eine linke Strategie, die dem Rechtsruck angemessen begegnen kann? Kann sie einen progressiven Internationalismus wiederbeleben?
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Zur Reihe: Neue Klassenpolitik
Mit Neuer Klassenpolitik steht ein Begriff im Raum, der anknüpft und bricht mit der traditionellen, alten Klassenpolitik. Dennoch wird der Begriff der Klasse aktualisiert in die politische Linke eingebracht. Wesentlich ist ihm, dass die Klasse nicht mehr wesentlich als weiße, männliche Industriearbeiterschaft gefasst wird, sondern die gesellschaftlichen Veränderungen der bundesrepublikanischen Epoche einbezogen werden. Mit dem neuen Begriff der Klassen werden Männer und Frauen und LGBTI* gefasst, werden prekäre Arbeitsverhältnisse- und Ausbeutungsverhältnisse gefasst, werden migrantische Lebenshintergründe und -erfahrungen gefasst. Die arbeitende Klasse in Deutschland ist vielfältig und bunt. Sie artikuliert ihre Interessen, sie macht Klassenkampf. An diesen Kampf soll politisch die organisierte Linke anknüpfen. Während die alten Gewerkschaften versuchen, den Veränderungen hinterher zu kommen, zielt die Neue Klassenpolitik auf etwas anderes als Sozialpartnerschaft: sie ist radikal, sozialistisch. Die Krisen des neoliberalen Kapitalismus zeigen die Grenzen dieses Gesellschaftsmodells nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis und der alltäglichen Lebenswelt auf. Um ein menschenwürdiges Leben zu führen, wird klar, dass der Kapitalismus beseitigt werden muss. Neue Klassenpolitik versucht neben theoretischen Bestimmungen, mit welchen Feind es progressive, revolutionäre Bewegungen und Organisationen zu tun haben, an die konkreten Alltagspraktiken und -kämpfe der Arbeiter*innenklasse anzuknüpfen. Neben feministischen Aspekten spielen ebenso migrantische und neue unternationalistische Perspektiven ihre Rolle in der Neuen Klassenpolitik.
Mit den zwei Veranstaltungen sollen Akteure und Theoretiker*innen der Neuen Klassenpolitik miteinander über Konzepte, Aktionsfelder, Handlungsräume und politische Strategien Neuer Klassenpolitik diskutieren.
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
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