2. September 2023 Seminar Alexandra Kollontai oder: Revolution für das Leben

Ein Workshop zu Alexandra Kollontai

Information

Veranstaltungsort

Hamburg Innenstadt
20095 Hamburg

Zeit

02.09.2023, 10:00 - 17:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Geschlechterverhältnisse, Soziale Bewegungen / Organisierung, Demokratischer Sozialismus, Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse

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Alexandra Kollontai oder: Revolution für das Leben
Foto: RLS Hamburg

Alexandra Kollontai (1872-1952) kämpfte in der Russischen Oktoberrevolution und wurde 1917 Volkskommissarin für soziale Fürsorge. Weltweit war sie die erste Frau im diplomatischen Dienst, als sie 1922 die junge Sowjetunion im Ausland vertrat. Sie selbst bezeichnete sich als sexuell emanzipierte Kommunistin, die das Schicksal von Frauen zum Sozialismus geführt habe. Mit ihren Vorstellungen von einer »neuen Moral« und »freier Liebe« war Kollontai ihrer Zeit voraus.
Kollontai war überzeugt, eine Revolution könne nur erfolgreich sein, wenn sie das gesamte Leben revolutioniert. Sie übte nicht nur scharfe Kritik an der monogamen, lebenslangen Ehe, sondern auch am bürgerlichen Verständnis von Elternschaft. Damit machte sie sich nicht nur Freunde unter den Genossinnen und Genossen.  Sie forderte ein neues Verständnis von Liebe, das dem der Solidarität ähnelt, und neue Formen des Zusammenlebens, die Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern. Auch heute sind Fragen von Liebe und Beziehungsformen Teil gesellschaftlicher Debatten. Welche Impulse kann Alexandra Kollontai für eine linke Position geben? Welche Ideen Kollontais lassen sich bewahren oder erneuern?

Mit Katharina Volk, Politikwissenschaftlerin. Sie promovierte am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen und arbeitet als politische Sekretärin bei der IG Metall Nordhessen. In ihrer 2018 erschienenen Dissertation »Von der Gesellschaftsanalyse zur Utopie« setzt sie sich mit Theorien aus der Arbeiter- und der Frauenbewegung auseinander und analysiert den Widerspruch zwischen Erwerbs- und Familienarbeit und die daraus entwickelten utopischen Ideen zur Überwindung dieses Widerspruchs. Zuletzt erschienen ist ihr Beitrag »Was die Kybernetik vom Feminismus lernen kann. Oder: Warum wir der Technik nicht das Feld überlassen dürfen« (in: Timo Daum/Sabine Nuss (Hrsg.): Die unsichtbare Hand des Plans, Berlin 2020). Ehrenamtlich engagiert sich Katharina Volk im Redaktionsbeirat der Zeitschrift Wir Frauen – das feministische Blatt und veröffentlicht gelegentlich dort.


Ein Workshop aus unserer Reihe "Zusammen lesen":

Was heißt »Zusammen Lesen«? Der Fokus liegt auf einführenden Veranstaltungen zu linken Theoretiker:innen und ihrem Werk und ihren Arbeiten zu spezifischen Themen(komplexen). Es soll die Person mit einem Thema verknüpft werden, dass entweder für das Werk zentral ist oder auf gegenwärtige Relevanz hindeutet. Wir stellen uns keine Fortführung universitärer Seminare vor, sondern Veranstaltungen, die allen Interessierten zugänglich sind. Es ist der Anspruch, dass alle mit Interesse teilnehmen kann und weder durch die Sprache der Ankündigungen noch das Textvolumen abgeschreckt sind. Die Teilnehmenden sollen mit einer Grundidee über Person, Werk und Zeit sowie elementaren Begriffen aus dem Seminar gehen.

Gefördert durch Mittel der Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg.

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  • Eine schriftliche Anmeldung ist erforderlich! Deshalb bitte obenstehendes Anmeldeformular ausfüllen und senden an: anmeldung@rls-hamburg.de

 

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg

Telefon: 040 28003705