5. Oktober 2023 Diskussion/Vortrag Propaganda: Geschichte – Funktion – Wirkungsweise

Abgesagt aufgrund von Krankheit!

Information

Veranstaltungsort

Kaffeewelt
Böckmannstraße 3-4
20099 Hamburg

Zeit

05.10.2023, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, Krieg / Frieden, Kommunikation / Öffentlichkeit

Zugeordnete Dateien

Propaganda: Geschichte – Funktion – Wirkungsweise

ABGESAGT AUFGRUND VON KRANKHEIT!

Es wird versucht einen Alternativtermin zu finden. Ankündigung erfolgt dann über diese Website und die Social Media Kanäle der RLS Hamburg!

Propaganda bezeichnet die unbemerkte Beeinflussung und Lenkung von Meinungen und Haltungen im Massenbewusstsein einer Bevölkerung durch zielgerichtete Massenkommunikation. Die effektivste Propaganda ist die, die als solche gar nicht mehr wahrgenommen wird, die als gesunder Menschenverstand gilt. Das Wissen, der Erkenntnisfortschritt über die Psyche des Menschen wird in diesem Sinne auch zur Herrschaft über Menschen eingesetzt. Ihre Vordenker, wie der Psychologe Edward Bernays, ein Neffe Sigmund Freuds, hielten Propaganda – fortan „Public Relations“ genannt – für dringend erforderlich, damit Gesellschaft funktioniere.

Propaganda kommt bei Produktwerbung von Konzernen zum Einsatz. Auch staatliche oder private Nachrichtensendungen sind durch die Themenauswahl, Kommentierung, Bildsprache und musikalische Untermalung häufig mehr oder weniger propagandistisch und manipulativ. Ein ganz klassisches Feld der Propaganda ist jedoch der Krieg. Der Volksmund sagt: „Das erste Opfer des Krieges ist immer die Wahrheit“. Das hat Gründe: Bevölkerungen müssen dazu gebracht werden, Gewalt, das Töten anderer Menschen und das Sterben fürs „Vaterland“ gutzuheißen. Fast jeder Krieg und Kriegseintritt in der Geschichte begann darum mit einer Kriegslüge.

Die Kriegsparteien zielen darauf ab, den Angriff als Notwehr und Verteidigung, das sinnlose Töten als ein charakterbildendes Abenteuerspiel, den Feind als barbarisch und sich selbst als moralisch überlegen und die eigenen Kriegshandlungen nicht als Ausdruck handfester Interessen, sondern höherer Werte und Zwecke wie Freiheit, Demokratie und Zivilisation oder gleich Gottes Willen ausführend darzustellen. Sie verbreiten Propaganda, die die eigenen unschuldigen (Zivil-)Opfer, erlittenen Zerstörungen und die Verbrechen des Feindes herausstellt und zugleich die eigenen Verbrechen, unschuldigen (Zivil-)Opfer des Feindes und die von ihm erlittenen Zerstörungen unsichtbar macht, und die die Siegesgewissheit und Bereitschaft zu Sterben aufrechterhält, indem sie Niederlagen leugnet und die eigenen Truppen als militärisch und strategisch überlegen darstellt und im Falle einer offensichtlich bevorstehenden Niederlage der Kriegsmüdigkeit mit apokalyptischen Horrorszenarien begegnet, was droht, sollte der Feind siegen usw. usf.

Im Vortrag von Ingar Solty, dem Referenten für Friedens-, Außen- und Sicherheitspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung, soll es darum gehen, anhand von historischen Quellen, Archiv- und Bildmaterial aus vergangenen und gegenwärtigen Kriegen – vom deutsch-französischen Krieg 1870/71 bis zum Ukrainekrieg – die Geschichte, Funktion und Wirkungsweise von Propaganda zu veranschaulichen. Dabei soll deutlich werden, dass auch heute und nicht nur in Russland, sondern auch im „freien Westen“ Propaganda ein ganz wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Meinungsformierung ist und keineswegs der grauen Vergangenheit angehört. Die Vergegenwärtigung, was Propaganda ist und mit welchen ausgeklügelten Methoden sie auf uns alle (ein-)wirkt und unser Bewusstsein prägt, ist die Voraussetzung dafür, sich ihr wenigstens tendenziell zu entziehen und einen kritischen Geist zu bewahren. 

Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.

Keine Anmeldung erforderlich!

 

 

 

 

 

 


 

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Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg

Telefon: 040 28003705