16. März 2023 Diskussion/Vortrag Ende des internationalen Steuerwettbewerbs durch die OECD-Mindeststeuer?

Reihe: Zeit für Veränderung: Besteuerung im Krisenzeitalter (2/3)

Information

Veranstaltungsort

W3 - Werkstatt für internationale Kultur und Politik e. V.
Nernstweg 32-34
22765 Hamburg

Zeit

16.03.2023, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Arbeit / Gewerkschaften, Globalisierung, Gesellschaftstheorie, Kapitalismusanalyse, Sozialökologischer Umbau, Wirtschafts- / Sozialpolitik

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Ende des internationalen Steuerwettbewerbs durch die OECD-Mindeststeuer?
Collage der RLS Hamburg

Europa ist im Vergleich zu der wirtschaftlichen Bedeutung die Region in der Welt mit dem stärksten Kontrast zwischen Wirtschaftsleistung und Dichte der Niedrigsteuerländer. Im internationalen Steuersystem mit wenig Kooperation und Transparenz gelingt es multinationalen Unternehmen ihre Gewinne in Niedrigsteuerländer und Steueroasen zu verschieben. So gelingt es ihnen Steuern in denen Ländern zu vermeiden, in denen eigentlich die Gewinne erwirtschaftet werden. Der Druck auf kleinere, national agierende Unternehmen nimmt zu, da diese die Möglichkeit der Steuervermeidung nicht ausführen können und an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

 

Gleichzeitig lässt sich ein internationaler Steuerwettbewerb feststellen, so konkurrieren Staaten und unterbieten sich mit niedrigeren Steuern, um für die multinationalen Konzerne attraktiv zu werden und die verschobenen Gewinne besteuern zu können. Dieser Steuerwettbewerb kann in einer Zeit von permanenter Austerität als höchst problematisch angesehen werden, da es für die Staatsfinanzierung immer dramatischer an Geld fehlt.

 

Mehr als 135 verschiedene Staaten diskutieren aktuell in der OECD darüber, wie ein faires Steuersystem aussehen könnte. Ziel dieser Überlegungen ist es, dass Gewinne verstärkt in den Ländern versteuert werden sollen, in denen die Gewinne auch erwirtschaftet wurden. Außerdem ist eine sogenannte Mindeststeuer angedacht, die global gezahlt werden muss. Ziel der globalen Mindeststeuer ist die Stilllegung von Steueroasen und die Schaffung eines faires und transparenteres Besteuerungsrecht.

 

Unsere Veranstaltung mit Prof. Dr. Uwe Wagschal widmet sich den Themenkomplex der Varianz von Steuersystemen und ihre Vereinbarkeit und Transparenz durch die globale Mindeststeuer der OECD. Welche Tendenzen und Trends können wir im internationalen Steuerwettbewerb feststellen? Lassen sich historisch divers entwickelte nationale Steuersysteme mit der globalen Mindeststeuer vereinen? Welchen Gegenwind erhält die globale Mindeststeuer? Kann die globale Mindeststeuer den internationalen Steuerwettbewerb überhaupt beruhigen?

 

 

Prof. Dr. Uwe Wagschal ist Politikwissenschaftler und bekleidet die Professur für Vergleichende Regierungslehre an der Universität Freiburg. Wagschals Forschungsschwerpunkt liegt in der Finanzpolitik, im Besonderen in vergleichenden Perspektiven auf Staatsverschuldung und Steuerpolitik.

 

In Kooperation mit dem Netzwerk Steuergerechtigkeit.
Gefördert durch die Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg.

 


▸ Keine Anmeldung erforderlich!
▸ Bitte beachten: Aus Solidarität mit den anderen Teilnehmenden bitten wir um die Einhaltung folgender Maßnahmen: Im Veranstaltungsraum ist eine FFP2-Maske zu tragen.

 

Bild: Collage der RLS Hamburg

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg

Telefon: 040 28003705